Im FDZ eLa­bour wer­den For­schungs­da­ten aus qua­li­ta­ti­ven, empi­ri­schen Stu­di­en archi­viert und unter Berück­sich­ti­gung der Regeln zum Daten­schutz und der guten wis­sen­schaft­li­chen Pra­xis für die wis­sen­schaft­li­che Nut­zung bereit­ge­stellt. Das Daten­schutz­kon­zept des FDZ eLa­bour for­mu­liert die Zie­le und Prin­zi­pi­en der Daten­schutz­maß­nah­men und beschreibt die kon­kre­ten Regeln, Ver­fah­rens­wei­sen, sowie die tech­ni­schen und orga­ni­sa­to­ri­schen Maß­nah­men zum Daten­schutz die in der Platt­form eLa­bour rea­li­siert sind.  

eLa­bour Daten­schutz­kon­zept V 1.0

 

 

 

Die Archi­vie­rung, Kura­tie­rung und Bereit­stel­lung qua­li­ta­ti­ver For­schungs­da­ten stellt eine gro­ße Her­aus­for­de­rung dar, da qua­li­ta­ti­ve Metho­den mit der ihnen eige­nen Offen­heit und Hete­ro­ge­ni­tät auf viel­fäl­ti­ge Wei­se per­so­nen­be­zieh­ba­re Infor­ma­tio­nen ent­hal­ten kön­nen, die gleich­zei­tig aber wesent­lich zur beson­de­ren Qua­li­tät der Daten für die wis­sen­schaft­li­che For­schung bei­tra­gen. Auch nach der Ent­fer­nung von direkt iden­ti­fie­ren­den Infor­ma­tio­nen bzw. deren Pseud­ony­mi­sie­rung kön­nen qua­li­ta­ti­ve For­schungs­da­ten per­so­nen­be­zieh­ba­re Infor­ma­tio­nen ent­hal­ten, die in Kom­bi­na­ti­on mit Zusatz­in­for­ma­tio­nen zur Re-Iden­ti­fi­ka­ti­on von Per­so­nen und damit mög­li­cher­wei­se auch zu einer Beein­träch­ti­gung der sozia­len, gesell­schaft­li­chen und wirt­schaft­li­chen Stel­lung der Betrof­fe­nen füh­ren könn­ten. Die Pseud­ony­mi­sie­rung direkt per­so­nen­be­zo­ge­ner Infor­ma­tio­nen (for­ma­le Anony­mi­sie­rung) bie­tet in vie­len Fäl­len kei­nen hin­rei­chen­den Schutz der Betrof­fe­nen, son­dern es sind wei­ter­ge­hen­de Maß­nah­men not­wen­dig, um auch indi­rekt per­so­nen­be­zieh­ba­re Infor­ma­tio­nen auf­zu­de­cken zu mini­mie­ren. Dabei wer­den unwei­ger­lich Ände­run­gen an For­schungs­da­ten vor­ge­nom­men, die deren wis­sen­schaft­li­chen Gehalt ver­än­dern, ggf. ein­schrän­ken oder gar ver­fäl­schen kön­nen. Im wis­sen­schaft­li­chen Inter­es­se sind daher daten­ver­än­dern­de Maß­nah­men mög­lichst gering zu hal­ten und qua­li­täts­er­hal­tend umzu­set­zen. Hier­aus folgt ein Span­nungs­ver­hält­nis zwi­schen der aus Daten­schutz­grün­den erfor­der­li­chen Mini­mie­rung per­so­nen­be­zo­ge­ner oder per­so­nen­be­zieh­ba­rer Infor­ma­tio­nen und dem berech­tig­ten Inter­es­se der Wis­sen­schaft an der Erhal­tung des wis­sen­schaft­lich rele­van­ten Infor­ma­ti­ons­ge­halts.

Die Her­aus­for­de­rung die­ses Daten­schutz­kon­zepts für die wis­sen­schaft­li­che Nach­nut­zung qua­li­ta­ti­ver For­schungs­da­ten besteht nun dar­in, einen Aus­gleich zwi­schen For­schungs- und Daten­schutz­in­ter­es­sen zu ermög­li­chen. Das Daten­schutz­kon­zept von eLa­bour ver­folgt das Ziel, die­ses Span­nungs­feld durch dif­fe­ren­zier­te Scha­dens­fol­gen­ab­schät­zung und dar­aus abge­lei­te­te tech­ni­sche und orga­ni­sa­to­ri­sche Daten­schutz­maß­nah­men auf­zu­lö­sen, indem einer­seits die Schutz­rech­te von unter­such­ten Per­so­nen und Orga­ni­sa­tio­nen gewahrt und gleich­zei­tig ein mög­lichst hohes Ana­ly­se­po­ten­zi­al der For­schungs­da­ten bewahrt wird.

Daher wer­den an die­ser Stel­le die Grund­sät­ze zur siche­ren Archi­vie­rung, Ver­ar­bei­tung und nach­hal­ti­gen Bereit­stel­lung von qua­li­ta­ti­ven For­schungs­da­ten im For­schungs­da­ten­zen­trum eLa­bour doku­men­tiert und fort­ent­wi­ckelt. Das Daten­schutz­kon­zept stellt den Aus­gangs­punkt der Doku­men­ta­ti­on der Ein­hal­tung daten­schutz­recht­li­cher Ver­pflich­tun­gen dar. Alle abs­trak­ten – also: nicht einzelfall­bezogenen — Aus­füh­run­gen zum Daten­schutz lie­gen mit die­sem Doku­ment inkl. sei­ner Anhän­gen gebün­delt vor, oder sind dar­in mit Ver­wei­sen hin­ter­legt.

Die­ses Daten­schutz­kon­zept soll als „leben­di­ges Doku­ment“ regel­mä­ßig ver­voll­stän­digt und aktua­li­siert wer­den. Es dienst somit gleich­zei­tig als Grund­la­ge für das Daten­schutz­ma­nage­ment des lau­fen­dem Betriebs unter Berück­sich­ti­gung eines Plan-Do-Check-Act(PDCA)-Zyklus.

Eben­so lie­gen dem Daten­schutz­kon­zept wei­te­re Doku­men­ta­tio­nen bei:

  • die Ver­fah­rens­do­ku­men­ta­ti­on
  • Tech­ni­sche und orga­ni­sa­to­ri­sche Maß­nah­men
  • Rol­len- und Rech­te­mo­dell
  • Ver­trä­ge und Ver­trags­vor­la­gen
  • Eben­so sind spe­zi­fi­sche Arbeits­an­wei­sun­gen mit daten­schutz­recht­li­chem Bezug in das Doku­ment auf­ge­nom­men wor­den.
  • Hin­wei­se zur Durch­füh­rung von Daten­schutz­fol­ge­ab­schät­zun­gen kön­nen ggf. im wei­te­ren Pro­jekt­ver­lauf ergänzt wer­den.