Strukturwandel der Industriearbeit im Prozeß der industriellen Restrukturierung

>>>Strukturwandel der Industriearbeit im Prozeß der industriellen Restrukturierung
Strukturwandel der Industriearbeit im Prozeß der industriellen Restrukturierung 2023-09-15T08:00:49+00:00

Strukturwandel der Industriearbeit im Prozeß der industriellen Restrukturierung

Den Restrukturierungspfaden eines international agierenden Großkonzerns auf der Spur: Ansatzpunkte für den Bruch mit der tayloristisch-bürokratischen Organisationsstruktur in der Volkswagen AG

(Kurztitel: Trend II)

DOI:

https://doi.org/10.60613/el00008

Publisher:

  • FDZ eLabour

Forschungsdaten:

Qualitatives Datenmaterial

  • Experteninterviews
  • Betriebsbegehungen

Datennutzung:

Zugang: Plattform eLabour mit Abschluß eines Nutzungsvertrages

Kontakt:

Heidemarie Hanekop

Abstract
Das Forschungsprojekt sollte Aufschluss darüber geben, inwieweit sich in der Automobilindustrie im Prozess der industriellen Restrukturierung für die Beschäftigten breitere Möglichkeiten der Requalifizierung eröffnen oder ob letztlich die Nachteile, etwa in Form eines erweiterten Kontroll- und Leistungszugriffs, schwerer wiegen.

In Fortsetzung und Erweiterung des vom SOFI durchgeführten „Trendreport Rationalisierung“ erfasst das Projekt industrielle Restrukturierungs- und Rationalisierungsbewegungen in ihren qualitativen Dimensionen, sodaß die Auswirkungen auf den Strukturwandel der Arbeit sichtbar gemacht werden können. Als Untersuchungsfeld wurde die Automobilindustrie ausgewählt, in der sich der Reorganisationsprozeß durch eine besonders starke Dynamik auszeichnet und die für das Bundesland Niedersachsen als Wirtschafts- und Arbeitsmarktfaktor eine herausragende Rolle spielt.

Vier Problemkomplexe der Reorganisation wurden analysiert und hinsichtlich ihrer Konsequenzen für die Verteilung beruflicher Chancen durchleuchtet: 1.  die durch die neuen Beschaffungsstrategien der Endhersteller angestoßene Neukonturierung der Arbeitsteilung mit den Zulieferern sowie der internen Lieferbeziehungen; 2. der Umbau der Betriebs- und Unternehmensorganisation; vor allem die Entwicklung der Cost-Center und die Einrichtung von Profit-Centern, diese löst Impulse für eine Neuordnung kaufmännisch-technischer und indirekter Bereiche aus, die neue Optionen der Funktionsintegration erwarten lassen; 3. tarifliche Regelungen zur Beschäftigungssicherung, die über ihre Sicherungsfunktion hinaus für den Restrukturierungsprozeß dynamisierende Wirkungen entfalten; 4. wie mit der betriebsorganisatorischen Restrukturierung arbeitsorganisatorische Reformen des shop-floor, namentlich KVP-Aktivitäten, konzeptionell verknüpft sind.

Erhebungsmethode / Sample
Fallstudien in sechs Werken des VW Konzerns, in denen von 1995 bis 1997 rund 180 Expertengespräche geführt wurden. Die Untersuchung erstreckte sich hier auf alle Hierarchiestufen bis zur untersten Führungsebene (Meister), auf die Servicebereiche (Instandhaltung, Qualitätssicherung, Logistik) sowie auf die Planungs- rsp. Querschnittsfunktionen (Fertigungsplanung, Entwicklung, Controlling, Personal).

Die Untersuchung gliederte sich in 3 Schritte:

1.) Exploration: Experteninterviews, Betriebsbegehungen in einem Fahrzeugwerk und Stammhaus Wolfsburg. Jeweils vier Gespräche mit Leitern der Produktions- und Planungsbereiche (ein bis zweistündig). Ziel war ein Ersteindruck über die angelaufenen Reorganisationsmaßnahmen.

2.) Vorstudien: in 5 Werken; umschlossen jeweils 2 bis 3 Bereiche (Cost Center) ein. 1,5 stündige Experteninterviews, gekoppelt mit ausführlichen Betriebsbegehungen; Gesprächspartner neben Werkleitern und Betriebsrat auch Leiter werkspezifischen Fach- und Planungsabteilungen: Personalwesen, Qualitätssicherung, Werklogistik, Finanzen/Controlling, Serienplanung; 3 Leiter von Cost Centern.

3.) Intensivfallstudien: Gegenstand war die Entwicklung der Werke und Center unter dem Vorzeichen neuer Formen der markt- und preisorientierten Steuerung innerhalb eines modifizierten Rahmens konzernzentraler Koordinierung und tariflicher Regulierung. Die Erhebung basierte auf ca. 180 Expertengesprächen durch alle Hierarchiestufen hindurch.

Publikationen
  • D’Alessio, Nestor; Oberbeck; Herbert; Seitz, Dieter (2000): Rationalisierung in Eigenregie, Ansatzpunkte für den Bruch mit dem Taylorismus bei VW. VSA-Verlag 2000.

Forschungsinstitution

  • SOFI Göttingen

Projektteam:

  • Schumann, Michael (SOFI Göttingen)
  • Oberbeck, Herbert (SOFI Göttingen)
  • Seitz, Dieter (SOFI Göttingen)
  • Gerst, Detlef (SOFI Göttingen)
  • D’Alessio, Nestor (SOFI Göttingen)

Studienlaufzeit:

1994 – 1999

Deutschland

Webseite:

Gefördert durch:

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)