Struk­tur­wan­del der Indus­trie­ar­beit im Pro­zeß der indus­tri­el­len Restruk­tu­rie­rung

Den Restruk­tu­rie­rungs­pfa­den eines inter­na­tio­nal agie­ren­den Groß­kon­zerns auf der Spur: Ansatz­punk­te für den Bruch mit der tay­lo­ris­tisch-büro­kra­ti­schen Orga­ni­sa­ti­ons­struk­tur in der Volks­wa­gen AG (Kurz­ti­tel: Trend II)

DOI:

https://doi.org/10.60613/el00008

Publisher:

  • FDZ eLa­bour

For­schungs­da­ten:

Qua­li­ta­ti­ves Daten­ma­te­ri­al

  • Exper­ten­in­ter­views
  • Betriebs­be­ge­hun­gen

Daten­nut­zung:

Zugang: Platt­form eLa­bour mit Abschluß eines Nut­zungs­ver­tra­ges

Abs­tract
Das For­schungs­pro­jekt soll­te Auf­schluss dar­über geben, inwie­weit sich in der Auto­mo­bil­in­dus­trie im Pro­zess der indus­tri­el­len Restruk­tu­rie­rung für die Beschäf­tig­ten brei­te­re Mög­lich­kei­ten der Requa­li­fi­zie­rung eröff­nen oder ob letzt­lich die Nach­tei­le, etwa in Form eines erwei­ter­ten Kon­troll- und Leis­tungs­zu­griffs, schwe­rer wie­gen.

In Fort­set­zung und Erwei­te­rung des vom SOFI durch­ge­führ­ten “Trend­re­port Ratio­na­li­sie­rung” erfasst das Pro­jekt indus­tri­el­le Restruk­tu­rie­rungs- und Ratio­na­li­sie­rungs­be­we­gun­gen in ihren qua­li­ta­ti­ven Dimen­sio­nen, sodaß die Aus­wir­kun­gen auf den Struk­tur­wan­del der Arbeit sicht­bar gemacht wer­den kön­nen. Als Unter­su­chungs­feld wur­de die Auto­mo­bil­in­dus­trie aus­ge­wählt, in der sich der Reor­ga­ni­sa­ti­ons­pro­zeß durch eine beson­ders star­ke Dyna­mik aus­zeich­net und die für das Bun­des­land Nie­der­sach­sen als Wirt­schafts- und Arbeits­markt­fak­tor eine her­aus­ra­gen­de Rol­le spielt.

Vier Pro­blem­kom­ple­xe der Reor­ga­ni­sa­ti­on wur­den ana­ly­siert und hin­sicht­lich ihrer Kon­se­quen­zen für die Ver­tei­lung beruf­li­cher Chan­cen durch­leuch­tet: 1.  die durch die neu­en Beschaf­fungs­stra­te­gien der End­her­stel­ler ange­sto­ße­ne Neu­kon­tu­rie­rung der Arbeits­tei­lung mit den Zulie­fe­rern sowie der inter­nen Lie­fer­be­zie­hun­gen; 2. der Umbau der Betriebs- und Unter­neh­mens­or­ga­ni­sa­ti­on; vor allem die Ent­wick­lung der Cost-Cen­ter und die Ein­rich­tung von Pro­fit-Cen­tern, die­se löst Impul­se für eine Neu­ord­nung kauf­män­nisch-tech­ni­scher und indi­rek­ter Berei­che aus, die neue Optio­nen der Funk­ti­ons­in­te­gra­ti­on erwar­ten las­sen; 3. tarif­li­che Rege­lun­gen zur Beschäf­ti­gungs­si­che­rung, die über ihre Siche­rungs­funk­ti­on hin­aus für den Restruk­tu­rie­rungs­pro­zeß dyna­mi­sie­ren­de Wir­kun­gen ent­fal­ten; 4. wie mit der betriebs­or­ga­ni­sa­to­ri­schen Restruk­tu­rie­rung arbeits­or­ga­ni­sa­to­ri­sche Refor­men des shop-flo­or, nament­lich KVP-Akti­vi­tä­ten, kon­zep­tio­nell ver­knüpft sind.

Erhe­bungs­me­tho­de / Sam­ple
Fall­stu­di­en in sechs Wer­ken des VW Kon­zerns, in denen von 1995 bis 1997 rund 180 Exper­ten­ge­sprä­che geführt wur­den. Die Unter­su­chung erstreck­te sich hier auf alle Hier­ar­chie­stu­fen bis zur unters­ten Füh­rungs­ebe­ne (Meis­ter), auf die Ser­vice­be­rei­che (Instand­hal­tung, Qua­li­täts­si­che­rung, Logis­tik) sowie auf die Pla­nungs- rsp. Quer­schnitts­funk­tio­nen (Fer­ti­gungs­pla­nung, Ent­wick­lung, Con­trol­ling, Per­so­nal).

Die Unter­su­chung glie­der­te sich in 3 Schrit­te:

1.) Explo­ra­ti­on: Exper­ten­in­ter­views, Betriebs­be­ge­hun­gen in einem Fahr­zeug­werk und Stamm­haus Wolfs­burg. Jeweils vier Gesprä­che mit Lei­tern der Pro­duk­ti­ons- und Pla­nungs­be­rei­che (ein bis zwei­stün­dig). Ziel war ein Erst­ein­druck über die ange­lau­fe­nen Reor­ga­ni­sa­ti­ons­maß­nah­men.

2.) Vor­stu­di­en: in 5 Wer­ken; umschlos­sen jeweils 2 bis 3 Berei­che (Cost Cen­ter) ein. 1,5 stün­di­ge Exper­ten­in­ter­views, gekop­pelt mit aus­führ­li­chen Betriebs­be­ge­hun­gen; Gesprächs­part­ner neben Werk­lei­tern und Betriebs­rat auch Lei­ter werk­spe­zi­fi­schen Fach- und Pla­nungs­ab­tei­lun­gen: Per­so­nal­we­sen, Qua­li­täts­si­che­rung, Werk­lo­gis­tik, Finanzen/Controlling, Seri­en­pla­nung; 3 Lei­ter von Cost Cen­tern.

3.) Inten­siv­fall­stu­di­en: Gegen­stand war die Ent­wick­lung der Wer­ke und Cen­ter unter dem Vor­zei­chen neu­er For­men der markt- und preis­ori­en­tier­ten Steue­rung inner­halb eines modi­fi­zier­ten Rah­mens kon­zern­zen­tra­ler Koor­di­nie­rung und tarif­li­cher Regu­lie­rung. Die Erhe­bung basier­te auf ca. 180 Exper­ten­ge­sprä­chen durch alle Hier­ar­chie­stu­fen hin­durch.

Publi­ka­tio­nen
  • D’Alessio, Nes­tor; Ober­beck; Her­bert; Seitz, Die­ter (2000): Ratio­na­li­sie­rung in Eigen­re­gie, Ansatz­punk­te für den Bruch mit dem Tay­lo­ris­mus bei VW. VSA-Ver­lag 2000.

For­schungs­in­sti­tu­ti­on

  • SOFI Göt­tin­gen

Pro­jekt­team:

  • Schu­mann, Micha­el (SOFI Göt­tin­gen)
  • Ober­beck, Her­bert (SOFI Göt­tin­gen)
  • Seitz, Die­ter (SOFI Göt­tin­gen)
  • Gerst, Det­lef (SOFI Göt­tin­gen)
  • D’Ales­sio, Nes­tor (SOFI Göt­tin­gen)

Stu­di­en­lauf­zeit:

1994 — 1999

Deutsch­land

Web­sei­te:

Geför­dert durch:

Deut­sche For­schungs­ge­mein­schaft (DFG)