Pro­fes­sio­na­li­sie­rung inter­ak­ti­ver Arbeit

DOI:

https://doi.org/10.60613/el00012

Publisher:

  • FDZ eLa­bour

For­schungs­da­ten:

Qua­li­ta­ti­ves Daten­ma­te­ri­al

  • Exper­ten­in­ter­views
  • Beschäf­tig­ten­in­ter­views
  • Kun­den­in­ter­views
  • Beob­ach­tungs­pro­to­kol­le

Daten­nut­zung:

Zugang: Platt­form eLa­bour mit Abschluß eines Nut­zungs­ver­tra­ges

Abs­tract
Das Ver­bund­pro­jekt wur­de im Rah­men des BMBF-För­der­schwer­punkts „Dienst­leis­tungs­qua­li­tät durch pro­fes­sio­nel­le Arbeit“ durch­ge­führt. Neben den vier wis­sen­schaft­li­chen Ein­rich­tun­gen waren an dem Ver­bund­pro­jekt drei Unter­neh­mens­part­ner betei­ligt. In dem Pro­jekt wur­de das Kon­zept der inter­ak­ti­ven Arbeit wei­ter­ent­wi­ckelt und für Fra­gen der Arbeits­ge­stal­tung und Qua­li­fi­zie­rung genutzt.

Aus­rich­tung und Ziel­set­zung des Vor­ha­bens ist es, die inter­ak­ti­ve Arbeit, die Mit­ar­bei­ten­de und Kun­den erbrin­gen, als Inno­va­ti­ons­quel­le für die Ent­wick­lung und För­de­rung von Dienst­leis­tungs­qua­li­tät nutz­bar zu machen. Dabei wer­den die Per­spek­ti­ven der Kun­den und der Dienst­leis­tungs­fach­kräf­te glei­cher­ma­ßen ver­folgt und so die ver­trau­ten Fel­der der Arbeits­ge­stal­tung und Qua­li­fi­zie­rung ent­schei­dend erwei­tert: Gegen­stand sind nicht nur die Arbeits­be­din­gun­gen und Kom­pe­ten­zen der Beschäf­tig­ten mit Kun­den­kon­takt, son­dern auch die Arbeits­be­din­gun­gen und Kom­pe­ten­zen ihrer Inter­ak­ti­ons­part­ner, der Kun­den. Wie inter­ak­ti­ve Arbeit kon­kret aus­sieht, wann sie gelingt, wor­an man schei­tert, wie sie gestal­tet und pro­fes­sio­na­li­siert wer­den kann, wird anhand von drei Pra­xis­fel­dern unter­sucht: der Alten­pfle­ge, der Hotel­le­rie und der Infra­struk­tur-Dienst­leis­tung bei der Deut­schen Bahn.

Erhe­bungs­me­tho­de / Sam­ple
In der Alten­pfle­ge wur­den in zwei sta­tio­nä­ren Pfle­ge­ein­rich­tun­gen und der Haupt­ver­wal­tung des Trä­gers 13 Expert*innen, 18 Beschäf­tig­te und 15 Ange­hö­ri­ge und Bewohner*innen befragt sowie 46 Beob­ach­tun­gen pro­to­kol­liert. In der Hotel­le­rie wur­den in 5 Hotels und einem Ver­wal­tungs­stand­ort 9 Expert*innen, 43 Beschäf­tig­te und 39 Kund*innen befragt sowie 24 Beob­ach­tun­gen pro­to­kol­liert. Bei der Bahn wur­den an zwei Bahn­hö­fen 17 Expert*innen, 24 Beschäf­tig­te (der DB Ser­vices) und 38 Kund*innen befragt sowie 22 Beob­ach­tun­gen pro­to­kol­liert.
In der qua­li­ta­ti­ven Stu­die wur­den fol­gen­de Erhe­bungs­in­stru­men­te kom­bi­niert: leit­fa­den­ge­stütz­te, erzäh­lungs­ge­ne­rie­ren­de Inter­views mit Beschäf­tig­ten von Dienst­leis­tungs­un­ter­neh­men und ihren Kun­din­nen und Kun­den, die auf­ge­zeich­net und voll­stän­dig tran­skri­biert wur­den; Inter­views und Grup­pen­dis­kus­sio­nen mit Aus­zu­bil­den­den einer Pfle­ge­fach­schu­le, die auf­ge­zeich­net und voll­stän­dig tran­skri­biert wur­den; Exper­ten­in­ter­views mit Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern der unter­such­ten Unter­neh­men die auf­ge­zeich­net und voll­stän­dig tran­skri­biert wur­den (nicht Bestand­teil des vor­lie­gen­den Daten­sat­zes); teil­neh­men­de Beob­ach­tung von Dienst­leis­tungs­in­ter­ak­tio­nen (in Hotels, Pfle­ge­ein­rich­tun­gen und Bahn­hö­fen), die in halb­st­an­dar­di­sier­ten Beob­ach­tungs­pro­to­kol­len fest­ge­hal­ten und zum Teil mit Kurz­in­ter­views ver­bun­den wur­den; zwei Grup­pen­dis­kus­sio­nen zu den Pro­jekt­er­geb­nis­sen in der Hotel­le­rie. Lei­tend war es dabei, die unter­schied­li­chen Per­spek­ti­ven der betei­lig­ten Per­so­nen auf Inter­ak­ti­ons­ver­läu­fe in Dienst­leis­tungs­be­zie­hun­gen zu erhe­ben und mit­ein­an­der in Bezie­hung zu set­zen.

Die Inter­views, Exper­ten­ge­sprä­che und Beob­ach­tun­gen wur­den im Zeit­raum April 2009 bis Mai 2010 durch­ge­führt. Die Inter­views lie­gen voll­stän­dig tran­skri­biert vor. Die beob­ach­te­ten Inter­ak­ti­ons­se­quen­zen lie­gen in Form von Beob­ach­tungs­pro­to­kol­len vor. Die For­sche­rin­nen und For­scher waren an meh­re­ren Ter­mi­nen ganz­tä­gig in den aus­ge­wähl­ten Senio­ren­zen­tren, Bahn­hö­fen und Hotels unter­wegs und haben dort inter­ak­ti­ve Arbeit aus unter­schied­li­chen Per­spek­ti­ven (Beschäf­tig­ten­per­spek­ti­ve, Kun­den­per­spek­ti­ve, Inter­ak­ti­ons­per­spek­ti­ve) und mit unter­schied­li­chen Metho­den (Inter­views, Beob­ach­tun­gen, stan­dar­di­sier­te Ver­fah­ren) erho­ben. Die Beschäf­tig­ten­in­ter­views beinhal­te­ten Fra­gen zur Erwerbs­bio­gra­fie, zu Arbeits­in­hal­ten, Arbeits­be­din­gun­gen und dem Arbeits­all­tag, zu Leis­tungs­vor­ga­ben und Arbeits­an­for­de­run­gen sowie ein brei­tes Spek­trum an Fra­gen, die Erfah­run­gen mit und Vor­ge­hens­wei­sen im Kun­den­kon­takt betref­fen. Für jede Beschäf­tig­ten­grup­pe wur­de ein Leit­fa­den ent­wi­ckelt, der die Spe­zi­fi­ka die­ser Grup­pe berück­sich­tigt. Ana­log zu den Beschäf­tig­ten­in­ter­views wur­den Kun­den­in­ter­views durch­ge­führt, die eben­so den Prin­zi­pi­en von Erzäh­lungs­ge­ne­rie­rung und Selbst­the­ma­ti­sie­rung fol­gen und deren Leit­fä­den durch­aus ähn­li­che The­men anspre­chen wie die Leit­fä­den zu den Beschäf­tig­ten­in­ter­views: Kun­den­bio­gra­fie, Dienst­leis­tungs­all­tag, „Arbeits­be­din­gun­gen“, erwor­be­ne Qua­li­fi­ka­tio­nen, Vor­ge­hens­wei­sen in der Dienst­leis­tungs­in­ter­ak­ti­on, Erfah­run­gen mit dem Dienst­leis­tungs­un­ter­neh­men, Anfor­de­run­gen an die eige­ne Arbeits­kraft sowie Pro­ble­me und Belas­tun­gen. Die Beob­ach­tun­gen wur­den nur wenig vor­struk­tu­riert. Hier kon­zen­trier­ten sich die Beob­ach­ten­den auf Inter­ak­ti­ons­ver­läu­fe zwi­schen Dienst­leis­tungs­ge­ber und Dienst­leis­tungs­neh­mer und pro­to­kol­lie­ren die­se.

Publi­ka­tio­nen
  • Dun­kel, Wolf­gang; Weih­rich, Mar­git (Hrsg.) (2012): Inter­ak­ti­ve Arbeit. Theo­rie, Pra­xis und Gestal­tung von Dienst­leis­tungs­be­zie­hun­gen. Wies­ba­den: Sprin­ger VS.

For­schungs­in­sti­tu­ti­on

  • ISF Mün­chen

Pro­jekt­team:

  • Wolf­gang Dun­kel (ISF Mün­chen)
  • Mar­git Weih­rich (Uni­ver­si­tät Augs­burg)
  • G. Gün­ter Voß (TU Chem­nitz)
  • Kers­tin Rie­der (Hoch­schu­le Aalen)
  • Tho­mas Bir­ken
  • Ani­ta Hau­sen
  • Isa­bel Herms
  • Anna Hoff­mann
  • Nick Krat­zer
  • Wolf­gang Menz
  • Mar­co Schrö­der

Stu­di­en­lauf­zeit:

2008 — 2012

Deutsch­land

Web­sei­te:

PiA

Geför­dert durch:

BMBF