Datenschutzkonzept

Datenschutzkonzept 2022-03-24T09:24:23+00:00

Im FDZ eLabour werden Forschungsdaten aus qualitativen, empirischen Studien archiviert und unter Berücksichtigung der Regeln zum Datenschutz und der guten wissenschaftlichen Praxis für die wissenschaftliche Nutzung bereitgestellt. Das Datenschutzkonzept des FDZ eLabour formuliert die Ziele und Prinzipien der Datenschutzmaßnahmen und beschreibt die konkreten Regeln, Verfahrensweisen, sowie die technischen und organisatorischen Maßnahmen zum Datenschutz die in der Plattform eLabour realisiert sind.  

eLabour Datenschutzkonzept V 1.0

 

 

 

Die Archivierung, Kuratierung und Bereitstellung qualitativer Forschungsdaten stellt eine große Herausforderung dar, da qualitative Methoden mit der ihnen eigenen Offenheit und Heterogenität auf vielfältige Weise personenbeziehbare Informationen enthalten können, die gleichzeitig aber wesentlich zur besonderen Qualität der Daten für die wissenschaftliche Forschung beitragen. Auch nach der Entfernung von direkt identifierenden Informationen bzw. deren Pseudonymisierung können qualitative Forschungsdaten personenbeziehbare Informationen enthalten, die in Kombination mit Zusatzinformationen zur Re-Identifikation von Personen und damit möglicherweise auch zu einer Beeinträchtigung der sozialen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Stellung der Betroffenen führen könnten. Die Pseudonymisierung direkt personenbezogener Informationen (formale Anonymisierung) bietet in vielen Fällen keinen hinreichenden Schutz der Betroffenen, sondern es sind weitergehende Maßnahmen notwendig, um auch indirekt personenbeziehbare Informationen aufzudecken zu minimieren. Dabei werden unweigerlich Änderungen an Forschungsdaten vorgenommen, die deren wissenschaftlichen Gehalt verändern, ggf. einschränken oder gar verfälschen können. Im wissenschaftlichen Interesse sind daher datenverändernde Maßnahmen möglichst gering zu halten und qualitätserhaltend umzusetzen. Hieraus folgt ein Spannungsverhältnis zwischen der aus Datenschutzgründen erforderlichen Minimierung personenbezogener oder personenbeziehbarer Informationen und dem berechtigten Interesse der Wissenschaft an der Erhaltung des wissenschaftlich relevanten Informationsgehalts.

Die Herausforderung dieses Datenschutzkonzepts für die wissenschaftliche Nachnutzung qualitativer Forschungsdaten besteht nun darin, einen Ausgleich zwischen Forschungs- und Datenschutzinteressen zu ermöglichen. Das Datenschutzkonzept von eLabour verfolgt das Ziel, dieses Spannungsfeld durch differenzierte Schadensfolgenabschätzung und daraus abgeleitete technische und organisatorische Datenschutzmaßnahmen aufzulösen, indem einerseits die Schutzrechte von untersuchten Personen und Organisationen gewahrt und gleichzeitig ein möglichst hohes Analysepotenzial der Forschungsdaten bewahrt wird.

Daher werden an dieser Stelle die Grundsätze zur sicheren Archivierung, Verarbeitung und nachhaltigen Bereitstellung von qualitativen Forschungsdaten im Forschungsdatenzentrum eLabour dokumentiert und fortentwickelt. Das Datenschutzkonzept stellt den Ausgangspunkt der Dokumentation der Einhaltung datenschutzrechtlicher Verpflichtungen dar. Alle abstrakten – also: nicht einzelfall­bezogenen – Ausführungen zum Datenschutz liegen mit diesem Dokument inkl. seiner Anhängen gebündelt vor, oder sind darin mit Verweisen hinterlegt.

Dieses Datenschutzkonzept soll als „lebendiges Dokument“ regelmäßig vervollständigt und aktualisiert werden. Es dienst somit gleichzeitig als Grundlage für das Datenschutzmanagement des laufendem Betriebs unter Berücksichtigung eines Plan-Do-Check-Act(PDCA)-Zyklus.

Ebenso liegen dem Datenschutzkonzept weitere Dokumentationen bei:

  • die Verfahrensdokumentation
  • Technische und organisatorische Maßnahmen
  • Rollen- und Rechtemodell
  • Verträge und Vertragsvorlagen
  • Ebenso sind spezifische Arbeitsanweisungen mit datenschutzrechtlichem Bezug in das Dokument aufgenommen worden.
  • Hinweise zur Durchführung von Datenschutzfolgeabschätzungen können ggf. im weiteren Projektverlauf ergänzt werden.