Im August 2023 erschien eine historische Studie in der Reihe „Nach dem Boom“ (Vandenhoeck & Ruprecht) unter Nutzung von SOFI-Material erschienen:
Die Studie beschäftigt sich mit der Geschichte der Massenarbeitslosigkeit in der Bundesrepublik Deutschland und Großbritannien seit den 1970er-Jahren und damit mit einem zentralen Thema der gesellschaftlichen Umbrüche der Jahre „nach dem Boom“ in Westeuropa in den letzten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts.
Mit Hilfe des sozialtheoretischen Ansatzes der Subjektivierung werden die Wechselwirkungen von ökonomischen Zwängen, politisch-rechtlichen Regulierungen und den Handlungen und Vorstellungen von Arbeitslosen problematisiert. Es geht um den sozialen Abstieg von Arbeitslosen und ihre soziale Marginalisierung, aber auch um situatives Entwischen Arbeitsloser im Musikmachen, Nichtstun und Bei-sich-sein. Im Lauf der 1970er- und 1980er-Jahre normalisierte sich in den deutschen und britischen Gesellschaften, die sich immer noch als Arbeitsgesellschaften verstanden, ein Subjektstatus von Arbeitslosigkeit, der für viele unvermeidbare Einstiegs-, Zwischen- oder Endstation ihrer Erwerbsbiographien war, aber stets normativ bewertet blieb.
Wiebke Wiede ist Privatdozentin an der Universität Trier. Die vorliegende Arbeit wurde 2022 als Habilitation an der Universität Trier im Fach Neuere und Neueste Geschichte angenommen.