Wolfgang Menz, Sarah Nies: Autorität, Markt und Subjekt. Ergebnisse einer sekundäranalytischen Längsschnittstudie

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Wolfgang Menz, Sarah Nies: Autorität, Markt und Subjekt. Ergebnisse einer sekundäranalytischen Längsschnittstudie

Der jüngere historische Strukturwandel von Arbeit wird heute – retrospektiv – häufig in Begriffen einer steigenden Subjektivierung und Vermarktlichung analysiert. Aber wie lässt sich das Verhältnis von Arbeitssubjekt, betrieblicher und personaler Autorität und Markt beschreiben, wenn wir die aktuellen arbeitssoziologischen Kategorien auf die Phase fordistischer Arbeitsorganisation und ihr verschiedenen Umbruchsstadien anwenden und diese systematisch mit aktuellen Rationalisierungsbedingungen vergleichen?  Welche Korrekturen, Relativierungen oder auch Schärfung der Wandlungsthesen werden durch eine Sekundäranalyse von historischem und aktuellen Material angeregt? Am Beispiel von drei größeren Studien aus den 1970er, 1990er und 2010er Jahren möchten wir zeigen, welche Erträge und Grenzen mit einem sekundäranalytischen historischen Fallvergleich verbunden sind. Eine zentrale inhaltliche These des Beitrags lautet, dass wir es – zumindest im ersten Vergleichsabschnitt – zwar eindeutig mit Tendenzen einer organisationalen Internalisierung von Marktprinzipien und entsprechend gewandelten subjektiven Deutungen von Beschäftigten zu tun haben. Dies lässt sich aber nicht einfach als eine bloße Erhöhung vom Marktdruck oder erweiterte Kommodifizierung von Arbeitskraft begreifen. Vielmehr besteht bereits in den 1970er Jahren eine hohe Abhängigkeit von Marktrisiken, die auch von den Beschäftigten als solche wahrgenommen wird. Der charakteristische Umbruch in der Arbeit lässt sich eher als Strukturwandel des organisationalen und subjektiven Umgangs mit Marktrisiken deuten denn als einfach Grenzverschiebung zwischen Markt und Organisation.

 

Von | 2020-04-14T17:03:12+00:00 20. September 2018|Beitrag, Sekundäranalyse|0 Kommentare